Umgeben von den höchsten Gipfel der Schweizer Alpen ringt der Besso mit seinen 3668 Metern um Aufmerksamkeit. Doch genau dieser Berg lockte uns letztes Wochenende ins Val d'Anniviers, um ihn über den Südwestgrat zu besteigen und anschliessend den Verbindungsgrat zum Blanc de Moming zu klettern.
Die Weltreise bis nach Zinal - satte viereinhalb Stunden - lohnt sich schon nur wegen der eindrucksvollen Wanderung zur Cabane de Mountet. Vom Tal aus eröffnet sich nach und nach das Panorama auf den Grand Cornier, Dent Blanche, und Obergabelhorn, sodass die Anstrengungen des Aufstiegs verblassen.
Wir starteten den Sonntag um vier Uhr morgens. Im Schein der Stirnlampen folgten wir dem Hüttenweg talwabwärts, bevor wir nach etwa fünfzehn Minuten einer guten Markierung folgend nach rechts abbogen. Auf dem sogenannten Damenweg stiegen wir in die Südwand des Besso ein und querten auf etwa 3350 Metern zum Südwestgrat. Wir überkletterten etliche Gendarme und den grossen Turm (IIIer Stellen): Luftig, aber der Fels ist ein Genuss!
Nach einem flacheren Stück steilte sich die Gipfelwand nochmals auf. Bohrhaken und rote Punkte gaben uns die Route vor, sodass wir kurz vor acht Uhr den Gipfel erreichten und uns über die ersten wärmenden Sonnenstrahlen erfreuten. Unser Blick schweifte allerdings rasch zu dem vor uns liegenden Verbindungsgrat, auf welchem der Schnee der letzten Tage noch nicht vollständig weggeschmolzen war. Wir gönnten uns eine kurze zNüni Pause, bevor wir zuerst über die NO-Flanke den Steinmännchen folgend abstiegen, anschliessend sehr luftig über den Südostgrat bis in die Scharte zwischen Besso und Blanc de Moming kletterten.
Entlang des Nordostgrats überkletterten wir den erste Gendarme, trotzdem dass dieser von unten einen etwas gar beängstigen Eindruck hinterlässt. Bohrhaken sind jedoch vorhanden, die Schwierigkeit befindet sich etwa im dritten Grad und die Kletterei ist wunderschön. Die nächsten zwei Türme umgingen wir in der Nordostflanke, danach überkletterten wir alle Gendarme. Zum Abschluss folgte ein kurzer Firngrat und leichte Platten, welche uns auf den Gipfel führten.
Endlich hatten wir Zeit, die prächtige Aussicht zu geniessen, da wir bis anhin unseren Blick vor allem auf unsere Füsse und den Fels gerichtet hatten. Die Rundumsicht auf die Walliser 4000er sowie die Berge um Arolla und auf die Mont Blanc Kette erstrahlt in voller Pracht. Wir vertilgen ein Biberli und etwas Schokolade, ehe wir über die Normalroute des Blanc de Moming zur Hütte absteigen.
Zur Tour:
Die Schwierigkeit der Tour wird mit ZS bewertet. Die Länge und die Ausgesetztheit macht die Tour allerdings zusätzlich anspruchsvoll.
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