Zur Kletterei am Schwarzmies findet man im Internet nur wenig Informationen. Umso erstaunlicher war es, als wir am Grat auf ab und zu auf nagelneue Bohrhaken und Abseilstellen trafen.
Das Sertigtal ist ein sattgrünes Tal, das im 13. Jahrhundert von Walsern besiedelt wurde. Von Davos aus zieht es sich parallel zum Dischma- und Flüelatal Richtung Südosten. Im Postauto fahren wir an diesem klaren Spätsommertag die geteerte Strasse dieses Tal hinauf. Dabei passieren wir den Hof Garschuna, wo sich eine spannende Geschichte verbirgt.
Im Dunstkreis der mächtigen Walliser Viertausender, inmitten der sogenannten Couronne Impériale („Kaiserkrone“) von Dent Blanche, Obergabelhorn, Matterhorn, Zinalrothorn und Weisshorn steht er: Der Grand Cornier. Läppische vierzig Meter fehlen der wilden Felspyramide zur magischen Viertausendergrenze. Glück für uns, denn so ist dieser Berg vergleichsweise selten besucht.
Was könnte mein Outdoor-Herzchen schon mehr erfreuen, als ein Schön-Wetter-Wander-Wochenende mit Freundinnen UND Simon? Als Jenny und Doris ein gemeinsames Wanderwohaänd (liechtensteinerisch für Wanderwochenende) vorschlugen, war ich sofort Feuer und Flamme. Wir entschlossen uns für eine Wanderung auf der Greinaebene, was auch Chantal und Alex gluschtig machte. Zusätzlich hatte Simon die Möglichkeit ausfindig gemacht, VIER (!) 3000er an einem Tag bei der Greinaebene erwandern zu können. Also wollte er - Hahn im Korb hin oder her - auch dabei sein.
Das Wetterglück auf unserer Seite entschieden wir uns, wieder einmal ins Grimselgebiet zu fahren. Der Plan: Von der Gruebehütte via Bächlistock zur Lauteraarhütte und von dort auf den Hienderstock klettern.
Am Samstagmorgen auf dem Weg zum Gruebeseewli reihte sich eine Freude an die nächste. Der imposante Blick auf die fast senkrechte Gelmerbahn und die vielen Heidel- und Himbeeren liessen die Höhenmeter im Nu verstreichen.
Der höchste Dolomitberg der Schweizer Alpen hätte sich für sein Dasein kein schöneres Plätzchen aussuchen können: Mit seinen 3339 Metern überthront er seine Nachbaren bei weitem und die schroffen und steilen Felstürme tragen das Übrige zu seiner Prominenz bei.
Nach einer wunderschönen Tour aufs Zinalrothorn via Rothorngrat entschieden wir uns, unser Ferienlager auf der Rothornhütte um einen Tag zu verlängern. Zum einen des leckeren Essens wegen, zum anderen weil wir gerne noch eine Tour "näbs de Spur" erleben wollten. So planten wir für den nächsten Tag die Überschreitung vom Trifthorn zur Pointe du Mountet. Diese Tour wird laut Hüttenwartin selten begangen, im Topoführer von Daniel Silbernagel ist sie allerdings ausführlich beschrieben.
Zugegebenermassen dürften wir die Spagetthitour nicht zu einer "Näbs de Spur"-Tour zählen; auf den jeweiligen Gipfeln kann häufig mehr Betrieb herrschen als zu Stosszeiten am Zürcher Hauptbahnhof. Dennoch lohnt sich die Tour allemal: Die eindrückliche Nah- und Fernsicht sowie das Gefühl, sich während drei Hochtourentagen ununterbrochen im wilden Hochgebirge zu befinden, stellt in den Schweizer Alpen eine Seltenheit dar.
Umgeben von den höchsten Gipfel der Schweizer Alpen ringt der Besso mit seinen 3668 Metern um Aufmerksamkeit. Doch genau dieser Berg lockte uns letztes Wochenende ins Val d'Anniviers, um ihn über den Südwestgrat zu besteigen und anschliessend den Verbindungsgrat zum Blanc de Moming zu klettern.
Die Weltreise bis nach Zinal - satte viereinhalb Stunden - lohnt sich schon nur wegen der eindrucksvollen Wanderung zur Cabane de Mountet. Vom Tal aus eröffnet sich nach und nach das Panorama auf den Grand Cornier, Dent Blanche, und Obergabelhorn, sodass die Anstrengungen des Aufstiegs verblassen.