Greina-Ebene

 

Was könnte mein Outdoor-Herzchen schon mehr erfreuen, als ein Schön-Wetter-Wander-Wochenende mit Freundinnen UND Simon? Als Jenny und Doris ein gemeinsames Wanderwohaänd (liechtensteinerisch für Wanderwochenende) vorschlugen, war ich sofort Feuer und Flamme. Wir entschlossen uns für eine Wanderung auf der Greinaebene, was auch Chantal und Alex gluschtig machte. Zusätzlich hatte Simon die Möglichkeit ausfindig gemacht, VIER (!) 3000er an einem Tag bei der Greinaebene erwandern zu können. Also wollte er - Hahn im Korb hin oder her - auch dabei sein. 

So starteten wir gut ausgeschlafen unser Wanderunterfangen als buntgeschmischtes Grüppchen (Deutschland, Liechtenstein, Basel, Zürich und Wallis)  am  Samstagmorgen am Hauptbahnhof Zürich. Wobei wir vorerst noch nicht wirklich von einem Wanderwochenende sprechen dürfen. Die Reise von Zürich nach Pian Geirett dauerte geschlagene viereinhalb Stunden, der Hüttenzustieg zur Cabanna Scaletta dann knapp eine Stunde - warm-up für den nächsten Tag. Doris, Jenny, Alex und Chantal planten eine Wanderung über die Moterasciohütte zur Terrihütte, wobei Simon und ich die erwähnten vier Gipfel auf der Nordseite der Greinaebene anpeilten: Piz Valdraus - Piz Gaglianera - Piz Vial - Piz Greina.

Der Wecker klingelte bei Simon und mir am Sonntag um fünf Uhr, eine halbe Stunde später starteten wir. Die Luft war angenehm warm für einen Herbstmorgen, sodass ich mich bereits nach einigen Metern aus meiner Daunenjacke schälte. Auf dem weiss-blau markierten Wanderweg Richtung Fuorcla Sura da Lavaz kamen wir gut voran und erreichten den Pass noch vor Sonnenaufgang. Ab hier verliessen wir den Wanderweg und stiegen über den langen Nordostgrat hinauf zum Piz Valdraus. Der Grat bestand meistens aus Laufgelände, nur hie und da stemmten wir uns zwischen Blöcken hoch. Kurz nach acht Uhr erreichten wir den Gipfel un gönnen uns eine Nusswegge, während wir die wunderbare Aussicht in die Walliser Viertausender genossen.

 

Der Abstieg in die Scharte zum Piz Gaglianera gestaltete sich einfach und der folgende Aufstieg zum Gipfel kurz, jedoch mit einigen Boulderzügen gespickt. Wir verharrten nicht allzu lange auf dem Gipfel, da der Weg zum Piz Vial weit schien. Schliesslich wollten wir um zwölf Uhr wie mit den Wandermädels abgemacht bei der Terrihütte eintreffen. 

 

Der Abstieg in die Scharte zwischen Gaglianera und Vial war wiederum problemlos zu meistern - abgesehen von einem kleinen Hungerast und darauffolgender Snickers-Vernichtungsaktion meinerseits. Danach folgte ein langer horizontaler Grat, dann ein kurzer und steiler Aufschwung in griffigem Fels hinauf zum Gipfelkreuz. 

Nach einer kurzen Gipfelrast führte uns der Grat weiter zum letzten Gipfel des Tages, zum Piz Greina, welchen wir ohne Schwierigkeiten in einer weiteren halben Stunde erreichten. Der Piz Greina (der Name lässt es erahnen) bietet einen schönen Blick in die unberührte und wilde Greina-Ebene. 

Wir stiegen kurz entlang des Südostgrats des Piz Greina ab, dann ging es über den Greinagletscher und schliesslich in direkter Linie über Felsplatten und Grashänge hinunter zum Wanderweg, welcher uns in einigen Minuten fast pünktlich zur Terrihütte führte. Hier trafen wir wie abgemacht auf Doris, Chantal, Alex und Jenny, genossen den wohlverdienten Lunch und begaben uns bald gemeinsam auf den Weg hinunter ins Tal bis Runcahez. 

Wanderwohaänd-Truppe :-D Heil zurück in Runcahez.
Wanderwohaänd-Truppe :-D Heil zurück in Runcahez.

Zur Tour:

Schöne Gratüberschreitung. Oft Laufgelände mit wenigen und kurzen Kraxelstellen (I-II). 

 

Es kann alles seilfrei begangen werden. Steigeisen sind für den Abstieg jedoch empfehlenswert. 


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