Trifthorn - Pointe du Mountet Überschreitung

 

 

 

Nach einer wunderschönen Tour aufs Zinalrothorn via Rothorngrat entschieden wir uns, unser Ferienlager auf der Rothornhütte um einen Tag zu verlängern. Zum einen des leckeren Essens wegen, zum anderen weil wir gerne noch eine Tour "näbs de Spur" erleben wollten. So planten wir für den nächsten Tag die Überschreitung vom Trifthorn zur Pointe du Mountet. Diese Tour wird laut Hüttenwartin selten begangen, im Topoführer von Daniel Silbernagel ist sie allerdings ausführlich beschrieben.

 

Der Wecker klingelte für uns zur gleichen Zeit wie für die Zinalrothorn-Stürmer, allerdings trennten sich unsere Wege bereits vor der Hütte. Wir stiegen im Schein unserer Stirmlampen einsam hinunter auf den Triftgletscher und querten diesen horizontal, gegen Ende etwas ansteigend bis unterhalb des Triftjochs. Der Aufstieg zum Triftjoch sah nur wenig einladend aus und Schnee wäre von Vorteil gewesen. So war der Weg schuttig und brüchig und wir waren froh, als wir nach etwa einer halben Stunde heil auf dem Joch ankamen.

 

Ab hier begann bereits die Kletterei am Südgrat - der Fels würde sich wahrscheinlich noch besser anfühlen, wären wir am Vortag nicht so verwöhnt worden am Rothorngrat. Wir kletterten nun meistens direkt auf dem Grat und wichen nur für einzelne kurze Stellen nach rechts aus. So genossen wir die Einsamkeit am Grat und freuten uns auf die Sonnenstrahlen, die uns um 7sieben Uhr auf dem Gipfel des Trifthorns begrüssten. Viel Zeit wollten wir hier allerdings nicht verlieren und setzten unseren Weg nach einer Reihe Schoggi und etwas Tee zügig fort.

 

Wir stiegen kurz über ein Firnfeld hinunter zum Col du Mountet: Ein flaches, mit zweifelhafter Felsqualität ausgestattetes Gratstück wich bald festem Gestein - bis zum Gipfel gleicht der Fels wieder dem bombastischen Rothorngrat.

 

Nach etwas mehr als zwei Stunden standen wir auf der Pointe du Mountet. Der Gipfel ringt um Aufmerksamkeit, umgeben vom Zinalrothorn, Dent Blanche und dem Obergabelhorn verschwindet er beinahe, aber der Blick in diese Giganten ist fantastisch.

Vom Gipfel kletterten wir kurz ab, ehe wir uns an einem grossen Block (Schlingenstand) abseilten. Beim Ober Rothornjoch trafen wir auf den Einstieg zum Rothorngrat. Der weitere Abstieg zur Rothornhütte war dann sozusagen bekanntes Gelände und schnell gemeistert, allerdings lagen bei der Hütte immer noch 1600 Höhenmeter vor uns, bevor wir uns in Zermatt die obligate Riesenbretzel beim Bäcker einverleiben konnten.

Die markante Felskante im Vordergrund ist der Trifthorn Südgrat, von der Wellenkuppe aus gesehen.
Die markante Felskante im Vordergrund ist der Trifthorn Südgrat, von der Wellenkuppe aus gesehen.
Ausblick von der Pointe du Mountet auf Matterhorn, Obergabelhorn und Dent Blanche.
Ausblick von der Pointe du Mountet auf Matterhorn, Obergabelhorn und Dent Blanche.

Zur Tour

Die Schwierigkeit der Tour wird mit ZS bewertet und die Kletterstellen liegen oft im dritten Grad.

Die Tour ist anhaltend schwierig, oft ausgesetzt und darf deshalb nicht unterschätzt werden.

 Einsamkeit garantiert :-)


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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan (Donnerstag, 03 August 2023 17:52)

    Wenn's jetzt noch von der Wellenkuppe zum Triftjoch gängig ist, kann man vom Arbenbiwak auf einem Grat bis aufs Weisshorn...