Sesvenna Überschreitung

 

 

Was tun, wenn man eigentlich vier Tage Zeit hätte in die Berge zu gehen, aber das Wetter nur für einen Tag einigermassen gut zu sein verspricht? Für solche Situationen sind wir mit Glück gesegnet, da Simons Familie ein Ferienhäuschen im Unterengadin besitzt. Dies ermöglicht es uns, eintägige Touren in einem sonst doch sehr abgelegenen Plätzchen zu erwandern. So fuhren wir früh morgens motorisiert Richtung S-charl, wo übrigens auch der höchste zusammenhängende Arvenwald Europas beheimatet ist.

 

Vom Parkplatz in S-charl folgten wir dem Wanderweg in nordöstlicher Richtung durch das Val Sesvenna, welches wunderschön ursprünglich und unberührt ist, so erreichten wir zügig über das lange Flachstück die Alp Sesvenna. Danach liefen wir entlang des linken Wanderwegs hinauf zur Fuorcla Sesvenna, während die Sesvenna-Kette und der Gletscher sich langsam in unser Blickfeld schoben.

 Auf der Fuorcla rasteten wir kurz Rast, bevor wir dem Grat hinauf zum Fernerspitz in leichtem Wandergelände folgten, dem ersten Gipfel des heutigen Tages. Der Abstieg vom Fernerspitz war leicht zu bewältigen, der Grat bis hin zum Muntpitschen zog sich jedoch ganz schön. Wenigstens blieb uns so Zeit, die mystische Stimmung zu geniessen, welche durch die aufkommenden Wolken entstand. Das Gelände war vorerst schuttig und brüchig. Je höher wir allerdings stiegen, desto kompakter wurde der Fels und schliesslich boten uns bis zum Gipfel einige abwechslungsreiche IIer-Kletterstellen.

Anschliessend stiegen wir in blockigem Gelände ab und im gleichen Stil weiter auf die Foratrida. Der Abstieg von der Foratrida in die Lücke östlich des Piz Sesvenna war brüchig, aber leicht zu begehen. Dann begann der letzte Aufstieg des Tages; in kurzen IIer Stellen folgten wir den Wegspuren und Markierungen hinauf zum höchsten Punkt der heutigen Tour, wo uns ein monströses Gipfelkreuz begrüsste - Italien schien nicht weit weg zu sein.

Nach einem leckeren Stückchen Nusstorte vom heimischen Beck begannen wir den Abstieg zurück in die Lücke zwischen Piz Sesvenna und Foratrida. Von dort aus rutschten wir locker flockig Sesvennagletscher hinab. Auch die letzten Schritte des Tages vergingen kurzweilig und pünklich zur Glacé-Zeit sassen wir mit einer Horde weiterer Touristen auf der Sonnenterasse im wunderschönen S-charl. 

Zur Tour

Die Sesvenna-Überschreitung ist eine schöne Tageswanderung, mit einzelnen kurzen Kletterstellen. Sie ist insgesamt mit WS bewertet.

Die Tour ist am besten im Frühsommer zu absolvieren, da dann der Abstieg über den Sesvennagletscher am angenehmsten zu begehen ist.

 


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