Atlas - Piz Segnas - Piz Sardona

 

 

Welch' Ärger, wenn der Lieblings(kletter)partner kurzfristig am Freitag Nachmittag von einem fiesen Magen-Darm-Virus befallen wird! An die geplante Tour am Wochenende war natürlich nicht zu denken und so plante ich alleine eine Tour in der "Tektonikarena Sardona" zu unternehmen. Simon hatte die Tour bereits zwei Jahre zuvor im Herbst erwandert, allerdings mit einigen Extrahöhenmetern. Ich wollte es bei zwei Gipfeln belassen, und auch die 12 Franken fürs Bähnli von Elm nach Nideren liess ich gerne springen.

So war ich kurz vor 9 Uhr nach einer imposanten Fahrt durch die Tschingelschlucht abmarschbereit und startete mein Tagesprogramm Richtung Pass dil Segnas. 

Der Weg begann sehr steil und so waren die ersten 1200 Höhenmeter bis hinauf zum Pass zwar anstrengend, aber dafür umso schneller verspeist. Leider drückte von der Bündnerseite eine dicke Wolke über den Pass, so dass meine Pause kurz ausfiel und ich die  Windjacke montierte.Vom Pass folgte ich dem Wegweiser nach Fil de Cassons, ehe ich bei der Erhöhung La Siala den Wanderweg verliess und querfeldein Richtung Atlas stach. Der Weg führte anfangs über einen steilen Grashang, dann über einen kurzen Aufschwung durch einen Kamin (kurze IIer Stelle). Danach passierte ich alten Schnee und Schutt entlang des Altas-Rückens, bevor vor dem Gipfel nochmals kurze Treppenstufen im zweiten Grad auf mich warteten. Vom Atlas ging es dann zackig und rutschend hinunter zur Fuorcla di Segnas Sura. 

Der Atlasgipfel. Links sieht man den Abstieg zur Fuorcla dil Segnas Sura.
Der Atlasgipfel. Links sieht man den Abstieg zur Fuorcla dil Segnas Sura.

Direkt nach der Fuorcla dil Segnas Sura folgte ein weiterer kurzer Aufschwung, den man am besten rechts haltend übersteigt. Über leichtes Gelände gelangt man zu einem kurzen Gratstück - die Ausgesetztheit und das Bröselgestein machen diesen Abschnitt nicht wirklich zum Genuss*. Umso mehr freute ich mich auf den angenehm breiten Gipfelgrat zum Piz Segnas. Inzwischen verzogen sich zum Glück auch die Wolken, sodass der Blick hinüber zum Martinsloch und auf die wunderschönen Schwemmebenen Plaun Segnas Sura und Segnas Sut frei wurden und sich eine längere Pause aufdrängte.

Der Weiterweg zum Piz Sardona war dann als Abschluss eine leichte Wanderung und es blieb Zeit genug, die Aussicht weiterhin zu geniessen. Nach etwa einer halben Stunde erreichte ich den windigen zweiten Gipfel des Tages; kurzes Selfie, eine Reihe Schoggi mussten sein, bevor es denselben Weg wieder zurück zum Piz Segnas ging.

 

* Simon beteurt allerdings, dass der Grat statt ausgesetzt eher "mämmipuppi" war ;-).

Der leichte Schuttgrat vom Piz Segnas mit Blick auf den Piz Sardona.
Der leichte Schuttgrat vom Piz Segnas mit Blick auf den Piz Sardona.

Für den Abstieg wählte ich die schnelle Variante über die Südwestflanke des Piz Segnas, welche ich dank des Neuschnees der letzten Tage hinunterrutschen konnte. Was dann noch folgte ist der kurze Gegenanstieg zum Segnaspass und der Abstieg zurück nach Nideren.

 

Eine tolle Eintagestour ab Zürich, die bei jedem (Hobby)geologen das Herz höher schlagen lässt ;-).

Girls love pink ;-) . Auf dem Sardonagipfel.
Girls love pink ;-) . Auf dem Sardonagipfel.

Wie erwähnt, absolvierte Simon die Tour bereits vorletzten Herbst. Als Vorbereitung auf die Patrouille des Glaciers peilte er viele Höhenmeter an und startete deshalb bereits zu Fuss in Elm. Nach dem Piz Sardona stieg er den Mittelgrat ab (eine kurze Kletterstelle) und erwanderte das Trinserhorn, bevor er über La Siala und den Pass dil Segnas zurück nach Elm gelangte. 

Zur Tour

Die Überschreitung vom Atlas zum Piz Segnas ist eine schöne Wanderung mit einzelnen kurzen Kletterstellen/Kraxelstellen. Der Weiterweg zum Piz Sardona ist eine leichte Wanderung, etwa T2.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Muttchen (Mittwoch, 10 August 2016 10:56)

    Super schöne Fotos