Pulverspass im Isenthal

 

 

Pulverschnee, Wetter und die Unterkunft: Alles war perfekt an diesen Tagen. Deshalb geben wir wieder mal ein Lebenszeichen von uns.

Auf einer engen Bergstrasse, die sich in senkrechten Felswänden über dem Vierwaldstättersee hochschlängert, fuhren wir am Samstagmorgen mit dem Postauto in eine der abgelegensten Ecken der Schweiz, ins Isenthal. Die Nebeldecke hielt sich hartnäckig fast bis zur Sankt Jakob Seilbahnstation, wo wir unsere Skitour begannen. Heutiges Ziel: Der Ruchstock.

Höhenmeter waren anfangs Mangelware, während wir dem Isenthalerbach entlang liefen. Langweilig wurde es uns trotzdem nicht, denn geschätzte tausend von der Bannalp kommende Freerider kreuzten unseren Weg. Damit war klar, dass die Abfahrtshänge in den oberen Gefilden bereits verspurt waren. Unsere Laune konnte dies im Moment aber nicht trüben, lange genug hatten wir dieses Jahr auf das weisse Gold gewartet.

Vorbei an Altrüti, Hochrüti und der Gossalp, verliessen wir nach etwa tausend Höhenmetern die Abfahrtsautobahn und liefen gegen Süden. Die nun unverspurten Hänge mussten wir uns aber erst noch verdienen. Wir stiegen weiter hoch bis zum Schlittchuechen zu einer kurzen Steilstufe. Hier schulterten wir die Skis, ein kurzer Fussaufsteig folgte, der eine willkommene Abwechslung bot. Die letzten zweihundert Höhenmeter zum Gipfel fellten wir wieder hoch. Trotz dem wunderbaren Nebelmeer pausierten wir nur kurz: Ein grosser Biss ins Sandwich, Skischuhschnallen zuschnüren und wir tauchten ein in den Pulverschnee, der leicht war wie Zuckerwatte.

 

Nun da wir beide das Studentenleben hinter uns gelassen hatten, gönnten wir uns den Luxus eines Hotels im Isenthal. Der Gasthof Tourist ist empfehlenswert: herzige Zimmer, nette Bedienung und leckeres Essen. Curry-Mango-Kokossuppe, Cordon Bleu mit Knobli und Peperoni, veganer Gemüseburger – alles nach hauseigenem Rezept. 

Ausgeschlafen, aber mit müden Beinen fuhren wir am Sonntag nochmals zum Ausgangspunkt von gestern. Die Distanzmeter blieben uns auch heute nicht erspart, doch bei Altrüti zweigten wir Richtung Uri Rotstock ab. Bald folgten viele steile Höhenmeter, die Beine wurden schwer. Wir spürten die Skitourabstinenz aufgrund des wenigen Schnees zu Saisonbeginn.

Nachdem wir die zweite steile Stelle passierten, wich das enge Grosstal dem weiten Blüemlisalpfirn, vor uns erhob sich der Wissig-, Blacken-, Brunni- und Uri Rotstock. Nach einer kleinen Stärkung stapften wir weiter Richtung Rotstocksattel, um danach entlang des Grats zum Uri Rotstock zu gelangen. Die letzten hundert Höhenmeter stiegen wir zu Fuss auf den Gipfel, wo uns ein kalter Wind begrüsste. Da wir ein frühes Postauto erwischen wollten, stürzten wir uns bald in die Abfahrt - bis zur Gitschenhörelihütte ein Kampf, danach jedoch Verhältnisse, die kein Pulverliebhaber missen möchten.

Auf dem Gipfel des Uri Rotstock.
Auf dem Gipfel des Uri Rotstock.
Zwei ganz schön müde Gesichter.
Zwei ganz schön müde Gesichter.

Auf dem Grat des Uri Rotstock. Im Hintergrund ist der Gipfel.
Auf dem Grat des Uri Rotstock. Im Hintergrund ist der Gipfel.

Zur Tour:

Die Touren im Isenthal bieten sich zu dieser Jahreszeit an, da die Abfahrten dann ein wahrer Genuss sind und sich das Distanzlaufen somit lohnt.

Ruchenstock

ca. 1900 Hm, kurzer Fussaufstieg.

Uri Rotstock

ca. 1900 Hm, kurzer Fussaufstieg.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Schnydrig Uschi (Dienstag, 24 Januar 2017 12:32)

    Ohhhhhh, diese schönen tollen Bilder.� ��